12 von 12 im November #schwarzweiß

Kann ich das? Will ich das? Wie erklär ich das? Das waren die Fragen, als ich beim Blick auf den Kalender heute morgen festgestellt habe: Es ist ja der Zwölfte. Und damit Zeit für die zwölf Bilder vom zwölften Tag des Monats. Mit der Aktion „12von12“ habe ich im September 2013 diesen Blog gestartet – und seither kaum einen Monat ausgelassen. Doch. Den Juli. Den Juli diesen Jahres. Den Monat, in dem mein Schwiegerpapa seine schwere Herz-Operation hatte. Vier Monate sind seither vergangen. Vier Monate zwischen Hoffen und Bangen. Seit Montag gibt es keine Hoffnung mehr. Sondern nur noch die Gewissheit, dass er nicht mehr bei uns ist. Deswegen all die Fragen heute morgen: Kann ich das? Euch heute meine, unsere zwölf Bilder des Tages zeigen? Ja, ich kann das. Und ja – ich will das auch. Weil wir nicht nur in den vergangenen fünf Tagen, sondern in den vergangenen vier Monaten gelernt und gesehen haben: Wie schwer das Schicksal es auch meint mit einem, die Welt dreht sich weiter. Für uns zwar gerade etwas langsamer, und ganz oft zu schnell, zu schrill und zu bunt. Aber es geht weiter. Es muss weitergehen.


Und ja – es gibt so etwas wie Alltag bei uns. Auch jetzt. Ganz oft sogar. Und ich glaube auch fest daran, dass das richtig so ist. Und genau deshalb möchte ich Euch auch heute unsere zwölf Bilder vom zwölften Tag des Monats zeigen.

1) Geliebtes Samstagsritual: ein schwäbisches Mitschele zum Frühstück.
2) Wiederentdeckt: Das kleine Fräulein baut eine ganze Stadt aus ihren Duplo-Steinen.
3) Premiere fürs kleine Fräulein: Schuhe mit Schnürsenkeln. Nur das Binden müssen wir noch üben.
4) Raus an die Luft: Wir müssen noch den Kühlschrank auffüllen. 
5) Sch*** auf Prinzipien: Dem kleinen Fräulein heut mal ein Heft mit der Prinzessin gekauft.
6) Soulfood für die ganze Familie: Doppelte Portion Mürbeteig geknetet.
7) Ergebnis Eins: einmal leckerer Apfelkuchen mit Schmand-Guss.
8) Ergebnis Zwei: Schnelle Mürbteigplätzchen mit Schokotupfen. 
9) Nachmittags fahren wir zur Patentante meines Mannes: Das kleine Fräulein lauscht dort gebannt der Geschichte vom Räuber Hotzenplotz…
10) …und wir lenken uns mit ein paar Spielen ab.
11) Typisch November: Auf dem Nachhauseweg brauche ich die Sitzheizung.
12) Meine Gute-Nacht-Lektüre: Denn ich tu mir noch schwer mit der Antwort auf die Frage des kleinen Fräuleins: „Und wo ist der Opa jetzt?“ Wie würdet ihr antworten?

Wer noch alles seinen Tag in zwölf Bildern festgehalten und auf seinem Blog präsentiert hat, das seht ihr – wie jeden Monat – bei Caro von „Draussen nur Kännchen“.

Eure 
Katja

Die schoenstebastelzeit findet ihr mit diesem Beitrag auch bei:

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11 Kommentare

  1. im sew happy

    Liebe Katja, ich finde es sehr gut, dass du gebloggt hast, wünsch dir und deiner Familie ganz viel Kraft. Und ja, der Alltag geht weiter, auch wenn es schwer fällt, vielleicht längt er auch ein bisschen ab. Ich drück dich! Liebe Grüße von Sabine

  2. Liebe Katja,
    erstmal möchte ich dich drücken und dir und deiner Familie mein Beileid aussprechen! Ich finde es auch gut, das du gebloggt hast, den auch das gehört zu unser aller Leben, so traurig es auch ist.
    Ich wünsche euch alles Liebe!!!
    Liebe Grüße,
    Marina

  3. Liebe Katja
    Ich schliesse mich gerne an und wiederhole mich. Gut, dass du gebloggt hast. Und schön so in schwarz weiss.
    Ich wünsche euch für die kommende Zeit ganz viel Kraft und dass die Farben wieder zurück kommen!
    Fühl dich gedrückt
    Sabine

  4. Meine liebe Katja,
    Das Leben hat soviel Berechtigung wie der Tod. Beides passiert nebeneinander und ist zusammen eins. Trauer ist wichtig, eben so wie Lachen. Mein herzliches Beileid und ich wünsche euch ganz viel Kraft und Liebe! Ich umarme dich!!! Herzlichst, Anita

  5. Nähkäschtle

    Liebe Katja, viel Kraft für die nächste Zeit! Ich kann dir nur sagen, dass ich glaube es ist nicht so entscheidend was man den Kindern sagt, denn sie spüren sehr schnell, dass jeder Erwachsene anders mit Verlust und Trauer umgeht. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eigentlich nur Aufrichtigkeit und das Zulassen aller Gefühle und dessen woran man "glaubt" wichtig ist(für die Oma war der Opa im Himmel, für meinen Mann auf der Wolke, für mich in der Erde) … für unseren kleinen Mann ist der Opa das Gefühl, das jemand bei ihm ist und auf ihn schaut und das kam von ganz alleine. Der eine geht in die Kirche, der andere auf den Friedhof, einer guckt in den Himmel, der andere sitzt still auf der Erde … Liebe Grüße Ingrid

  6. Oh weih meine Liebe!!
    Oft habe ich an dich gedacht.. Als ich das InstaBild sah, ahnte ich es sofort! Es tut mir ganz arg Leid! Ich drücke dich ganz feste!!!!

    Wir haben im Oktober auch einen weiteren Onkel verloren – den zweiten schon in diesem Jahr! Dabei ist es egal wie nah man sich stand oder eben auch nicht! Man guckt dann einfach anders auf die Welt…

    Daher ist dieses Thema auch beim raneMädel momentan sehr präsent! Wir haben schon ganz früh damit anfangen müssen, denn einer ihrer Lieblingshunde zB musste uns verlassen…
    Sie werden bei uns alle zu Engeln! Sie sind im Himmel und schauen zu uns herunter! Vielleicht beschützen Sie uns auch!
    Auf die Frage ob es Engel wirklich gibt, sage ich, dass ich es nicht weiß. Ich habe noch keinen wirklich gesehen, aber ganz fest daran glaube!
    Damit ist unsere Maus zufrieden!
    Und ich auch… Denn weiß man was die Seele macht?!

    Ich denke an Dich!!! 😘

  7. Oh meine liebe Katja, ich ahnte es ja, als ich bei Insta dein Foto und die paar Worte sah und las,
    ich drück dich einfach nur ganz fest, denn bei so etwas fehlen mir immer die Worte….
    Ganz liebe Grüße schickt dir
    Nicole

  8. Es ist schlimm, wenn man einen geliebten Menschen verliert. Meine Uroma ist gestorben, als ich in der Grundschule war. Sie hatte einen Schlaganfall und kam ins Krankenhaus. Wir durften als Kinder nicht auf die Intensivstation und man hat uns, wohl aus Rücksicht, nicht mit zur Beerdigung genommen. Noch heute trauere ich um sie, besonders weil wir keinen Abschied hatten. Mit meinem Sohn haben wir es anders gemacht. Er hat selbst entschieden ob er den toten Opa noch einmal sehen möchte oder nicht, ob er zur Beerdigung geht oder nicht. Das war der bessere Weg. Mir hat man damals gesagt, dass die Toten schlafen. Einen tiefen traumlosen Schlaf und mir Geschichten aus der Bibel vorgelesen, wo das steht. Von Lazarus der auferweckt wurde, der Tochter des Jairus…. und ich denke damit kommt ein Kind gut klar. Schlafen ist eine gute Sache und man kann jederzeit von Gott wieder aufgeweckt werden. Es ist kein endgültiger Abschied, sondern nur eine Zeit des Wartens, in der der andere nicht leidet. Aber das setzt natürlich Glauben voraus. Kinder kommen mit dem Tod besser klar als wir Erwachsene. Für sie werden Menschen alt und sterben, kein Gedanke daran, dass sie es irgendwanb auch trifft, weil es so unendlich weit weg erscheint. Für uns ist es immer wieder ein Beschäftigen mit der eigenen Vergänglichkeit. Das Bewusstsein, dass man irgendwann nichts mehr gut machen kann, viele Dinge nicht mehr möglich sind, man niemanden mehr beschützen kann. Man muss loslassen. Den Verstorbenen und auch das eigene Leben. Verantwortung abgeben. Mach dir nicht zu viele Gedanken, um die Kinder. Sie werden reden, wenn sie wollen, kommen zu dir, wenn sie getröstet werden wollen und sind auch wieder fröhlich. Und man muss als Mutter auch nicht auf alles eine Antwort haben. Ihr macht das schon richtig !

  9. Hallo Katja, ich hatte dir ja schon auf Instagram geschrieben – daher nur kurz: Unser Großer war knapp 2, als die Uroma starb. Wir waren leider nicht auf der Beerdigung, da es genau der ET von Kind Nr2 war (da sieht man mal wieder, wie nah Leben uns Tod manchmal zusammen liegen). Einige Wochen später haben wir aber gemeinsam mit dem Großen das Grab besucht. Erst da ist das für ihn greifbar geworden. Wir haben erklärt, dass das Grab der Ort ist, an dem wir der Uroma immer schöne Grüße schicken können. Wir können dort kleine Geschenke und selbstgemalte Bilder abgeben oder einfach sagen, was wir noch sagen wollten. Sozusagen wie ein Briefkasten. Der Große fand das spannend, hat eine Weile auf die nasse Erde geschaut (Blumenschmuck war schon weg und das Grab noch nicht neu bepflanzt), hat gesagt: "Tschüss Oma, viel Spaß im Himmel" und dann weitergespielt. Wir standen noch eine Weile in Gedanken versunken am Grab und auf einmal springt der Große unvermittelt aufs Grab und ruft: "Oma du hast hier so eine wunderschöne Matschepampe – wie auf dem Spielplatz!" Erst haben wir uns furchtbar erschrocken, aber dann mussten wir doch laut lachen. Kinder können wirklich gute Trauerbegleiter sein! 😉 Fühl dich gedrückt! Meike

  10. Ich bin nicht gut mit Worten…Und in solchen Momenten noch viel weniger…Aber eine Buchempfehlung für die Kleine lass ich da "Opas Insel" fand ich sehr schön..
    Alles Liebe für euch, Mara

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