Zaubereicheln aus Wolle #gelesen

„Kann ich die jetzt anfassen“, fragte ich mich das kleine Fräulein skeptisch, als ich letzte Woche die ersten Zaubereicheln auf den Tisch legte. „Na klar, warum denn nicht?“, fragte ich verwundert. Schließlich hatten wir den fertigen Hütchen-Früchten regelrecht entgegen gefiebert. Zuerst habe ich die ganze Familie schlau gemacht mit meiner Eichelhütchen-Sucherei. Als dann die Hütchen endlich im Haus waren, hat sich das kleine Fräulein sogar eine ganz eigene Zaubereichel gewünscht. Nun lagen die fertigen Früchte endlich auf dem Tisch. Aber unsere Vierjährige wollte sie partout nicht in die Hand nehmen. „Was passiert, wenn ich die anfasse?“, hakte sie noch einmal genau nach. Und rückte dann mit der eigentlichen Frage aus: „Werde ich dann verzaubert?“ Hach, wie ich sie für diese grenzenlose Phantasie. Und ja – irgendwie können die Eicheln schon ein klitzekleines bisschen zaubern. Und zwar ein bisschen Herbstmagie ins Haus.


Dieses kleine Herbst-DIY stand schon lange auf meiner Liste. Ursprünglich wollte ich die Eicheln im Urlaub häkeln. Denn meine Häkelnadeln samt Garn sind meist mit auf Reisen – mein DIY-Survival-Kit sozusagen. Aber irgendwie kam ich nicht dazu. Erst hab ich keine Hütchen gefunden, und dann hatte ich keine Lust mehr. Denn wo keine Hütchen, da keine fertige Zaubereichel – zack, schon war mein kreatives Ich beleidigt. Oder hatte es einfach Gefallen am Nichtstun gefunden? Egal! Jetzt sind sie endlich fertig – und ich freu mich über diese kleinen Hingucker.

Etwas Geduld und Fingerspitzengefühl benötigt man – denn so eine Eichel ist ja nicht größer als ein Daumennagel. Aber es lohnt sich. Das einzige, was ich im Nachhinein vielleicht anders machen würde: Ich würde die Eicheln mit farblich passenden Wollresten ausstopfen – damit die Füllwatte nicht durch die Maschen scheint. Aber das ist mal wieder so ein klassischer Fall von: „Fällt nur mir auf!“ Oder?

Mit meinen Häkel-Eicheln startet heute zudem eine neue Blogrubrik: „Gelesen“ heißt sie – und unter diesem Label möchte ich Euch in Zukunft immer mal wieder Bücher vorstellen. Ich halte die Rubrik bewusst offen. Es soll sich dabei natürlich vor allem um DIY-Literatur handeln, aber hin und wieder wird sich bestimmt auch das ein oder andere Kinder- oder Sachbuch dazu gesellen.

Die Anleitung für die Zaubereicheln stammt aus dem Buch „Süße Minis häkeln“, das im BLV-Verlag erschienen ist. Jessica Bereinig und Katrin Block vom Blog www.schoenstricken.de stellen darin 31 Projekte vor – unterteilt in drei Kategorien: für Dich, für Deine Liebsten, für Dein Zuhause. Vor dem Start zeigt eine kleine Häkelschule die wichtigsten Grundlagen. Ganz klassische Dinge wie Häkelblümchen oder Topflappen (in Wassermelonen-Optik) sind darin zu finden, oder auch kleine Granny-Squares – im Buch verbunden zu einem Nadelkissen. Nicht überzeugt haben mich die Tier-Motive: die Gesichter sind mir zu wenig ausgearbeitet. Dafür fand ich die Accessoires sehr witzig: Es gibt eine gehäkelte Fliege für kleine und große Jungs, ein schönes Armband und ein kleines Seifen-Täschchen, das auch als Waschlappen benutzt werden kann.

Die Anleitungen sind übersichtlich – und nur zwei davon benötigen eine klassische Häkelschrift: Hauspuschen-Ballerinas und Statement-Buchstaben. Das ganze Alphabet kann mithilfe der Anleitungen nachgehäkelt werden – und davon werde ich bestimmt mal Gebrauch machen, entweder für ein Geburtsgeschenk oder einfach mal als schnelle Applikation für ein Shirt.

Mein Fazit zum Buch: eine Häkel-Buch ohne große Überraschungen – aber ein nettes, kleines Standardwerk mit Projekten verschiedener Schwierigkeitsgrade für alle Jahreszeiten. Gerade Anfänger werden mit dem Buch schnelle Erfolge erzielen, weil die meisten Projekte nicht sehr aufwändig sind. Ein Plus noch dafür: Mit drei Häkelnadeln (Stärke 3, 3.5 und 4.5) lassen sich fast alle Anleitungen umsetzen. Man muss also beim Buchkauf nicht gleich auch noch in neue Nadeln investieren.

Einen zauberhaften Herbst wünsch‘ ich Euch.

PS: Das Buch „Süße Minis häkeln“ wurde mir vom BLV-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 
Rezension heißt, dass ich ehrlich sage, was mir gefällt, und was nicht. Und das tue ich in meiner Rubrik „gelesen“.  

8 Kommentare

  1. Mein Gott sind die süß. Also sollten dir nochmal ein paar Eicheln begegnen und du Lust auf etwas Pfrimelei hast, kannst du mir gerne so ne Zaubereichel schenken wenn wir uns in Ulm treffen 😀

    • Katja von ♥ schoenstebastelzeit 

      Liebe Annika…ich notier mir das mal auf meiner geheimen Geschenke-für-Freunde-Liste! So langsam beginnt ja die Zeit im Jahr, in der das Wünschen noch funktionieren soll ;-))

      Freu mich auf unser Treffen in Ulm!
      Liebe Grüße,
      Katja

  2. Mamaninadesign

    Liebe Katja, die sind total schön geworden. Leider hab ichs ja nicht so mit dem Häkeln, ich bleib da lieber beim Filzen 😉 Aber wenn ichs könnte würde ich mir auch ein paar machen.
    Wunderschöne Farben.
    Liebe Grüße Nina

    • Katja von ♥ schoenstebastelzeit 

      Liebe Nina..

      …aus Filz hab ich aber auch schon wunderschöne Zaubereicheln gesehen! Brauchst Du noch ein paar Hütchen? Ich hätte noch welche übrig 😉

      Liebe Grüße,
      Katja

  3. made with Blümchen

    Die sind ja süß! Eine tolle Idee für die ganzen leeren Kapseln, die da immer rumliegen.

    • Katja von ♥ schoenstebastelzeit 

      Liebe Gabi…

      …aber Du wirst es nicht glauben: Als ich unbedingt welche haben wollte, hab ich keinen einzigen Baum gefunden! Zum Glück war der Mann dann joggen – und hat einen ganzen Schwung mitgebracht! 😉

      Danke für Deinen lieben Gruß hier! :-*
      Liebe Grüße,
      Katja

    • Katja von ♥ schoenstebastelzeit 

      Vielen Dank, liebe Angela! Und am besten machen sie sich "im Rudel" 😉

      Liebe Grüße,
      Katja

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