„Ich hab einen Spezialauftrag für Dich!“ Höre ich diesen Satz, dann zucke ich meist erst einmal zusammen. Denn manches Mal werde ich mit einer Änderungsschneiderei verwechselt. Aber nichts hasse ich mehr als das Reparieren von Reißverschlüssen, das Kürzen von Hosen, das Engernähen eines Unterkleides. Kennt ihr das? Reihenweise neue Sachen nähen – mit allergrößter Freude und Leidenschaft. Aber wehe, man muss einen abgefatzten Knopf von einem Kaufhirt annähen. Solche Sachen liegen bei mir gerne mal wochenlang in der Nähkiste. Und Aufträge dieser Art nehme ich daher gar nicht erst an. Aber jüngst flatterte mir aber ein Spezialauftrag ins Haus, den ich nicht abschlagen konnte: „Ich brauche ein Kontaktlinsenrettungsdingsbums“, sagte eine Freundin zu mir. Und legte mir eine Zeichnung auf den Tisch. „Ein waaaaas?“, fragte ich erstaunt. „Na, irgendwas, das verhindert, das mir meine Kontaktlinsen in den Ausguss kullern, wenn sie mir überm Waschbecken verloren gehen!“ Okaaaay! Ich habe gehirnt – und ich muss Euch heut einfach das Ergebnis zeigen:
Dieses Kontaklinsentrettungsdings hatte meinen Ehrgeiz geweckt: Es sollte waschbar sein. Vielleicht aus einem Netzstoff genäht? Und ein Aufhänger – ja, das wäre auch nicht schlecht. Ich hab dann noch einen vierten Punkt dazu gepackt: Hübsch aussehen sollte es auch noch, schließlich wird das Ding täglich benutzt und daher im Bad hängen… Und als ich so in meinen Materialien stöberte, stand schnell fest: Das werden Äpfel. Kontaktlinsenrettungsäpfel. Was ein Wort!
Genäht habe ich das Ganze aus einem Wäschenetz, Schrägband und beschichteter Baumwolle. Im Prinzip nach derselben Weise wie meinen Granatentopflappen. Allerdings hat die Materialkombination meine Nähmaschine an ihre Grenzen gebracht – deswegen sind die Äpfelblätter auch nicht festgenäht, sondern mit einem Druckknopf befestigt. Die sechs Schichten gefaltete und beschichtete Baumwolle plus Schrägband plus Wäschenetz waren einfach zu viel des Guten, und die Nadel bewegte sich keinen Millimeter mehr vorwärts… Aber kein Apfel ohne Blatt, und so hab ich eben ein bisschen improvisiert. Wie so oft bei Erstlingswerken, zumal, wenn sie im eigenen Kopf entstehen.
Die runde Form hat den Vorteil, dass sich der Kontaktlinsenrettungsapfel jedem Waschbecken anpasst. Egal, ob es quadratisch, oval oder rund ist – man legt es einfach auf den Abguss, das Schrägband ist schwer genug, dass es auf dem Porzellan aufliegt, und somit landen Kontaktlinsen, die einem beim Ein- oder Herausnehmen davon flutschen, nicht im Ausguss, sondern im Apfelnetz. Denn vor allem auf Reisen kommt es mal vor – so habe ich mir als Nicht-Kontaktlinsenträgerin sagen lassen – dass da mal kein Stöpsel im Ausguss ist, oder er so weit heraussteht, dass da locker eine Linse drunter durch flutscht…
In die Waschmaschine können die Dinger auch wandern. Sowohl Wäschenetz als auch Schrägband und auch die beschichtete Baumwolle sind locker bei 40 Grad waschbar… Und danach hängt man die Äpfelchen einfach wieder an eine Haken, um sie trocknen zu lassen. Somit: Alle Anforderungen erfüllt. Meine Freundin ist happy. Ich bin happy – und gemeinsam waren wir uns gerade sicher, dass sie sicherlich nicht die Einzige ist, die einen Kontaktlinsenrettungsapfel gebrauchen kann. Daher schaffen es die praktischen Früchte heute auch noch ganz spontan auf den Blog.
Und dann tauche ich wieder ein – im wahrsten Sinne des Wortes – in die Geburtstagsvorbereitungen für das kleine Fräulein. Nächste Woche steht hier nämlich die erste richtige Kinderfete an. Das Motto lautet „unter dem Meer“ und ich sehe schon fröhliche Meerjungfrauen und wilde Wassermänner durch unser Haus hüpfen. Ich freu mich drauf! Und halte Euch auf jeden Fall auf Instagram ein bisschen auf dem Laufenden – klickt Euch doch mal rüber, wenn ihr mögt!
Eure
Katja
Die schoenstebastelzeit findet ihr heute auch noch bei
- „HoT“ = „handmade on tuesday“: die neue Linkparty am Dienstag
- „dienstagsdinge„: geballte Kreativität in einem Blog
- „Kopfkino“ von Scharly Klamotte
- creadienstag
Liebe Katja,
da hast du dir was ganz Tolles einfallen lassen. Jetzt weiß ich auch schon, wie ich meine Wäschenetze, an denen die Reißverschlüsse kaputt sind, wieder verwenden kann. Herzlichen Dank fürs Teilen!
Liebe Grüße
Jana
Liebe Jana..
…und ich dachte erst: "Ob ich das überhaupt verbloggen soll??!?!" 😉
Freut mich, wenn der Kontaktlinsenrettungsapfel so gut ankommt!
Und super, wenn ich damit Deine Wäschenetze vor der Tonne retten kann!
Liebe Grüße,
Katja
Liebe Katja,
das ist doch mal eine geniale Idee. 🙂
Sollte ich mir auch zulegen, vielen Dank für´s teilen, ganz tolle Sache. 🙂
Viele liebe Grüße
Sandra
Liebe Sandra..
…geht echt fix – wenn man nicht, wie ich, mit Schrägband etwas auf Kriegsfuß steht!
Viel Spaß beim Nachnähen :-*
Liebe Grüße,
Katja
Das ist das beste, schönste, praktischste, kreativste und täglich verwendeste Dingsbums aller Zeiten! Nie wieder Kontaktlinsen verbummeln – nie wieder hässliche Silikonpads – DU BIST DIE BESTE und Deine Nähmaschine mit
Liebe Ingrid..
…lieben Dank! Ich bekomm ganz rote Wangen!
Dabei gehört ein Großteil des Lobes einfach nur DIR!
Denn ohne Dich würd's die witzigen Teilchen einfach nicht geben!
Ich wünsch Dir viel Freude damit – und nie wieder eine Linse im Abfluss!
Herzliche Grüße,
Katja
Katja, ich musste gerade so lachen….nein nicht wegen deinem Kontaktlinsenrettungsapfel, der ist obergenial und sieht dabei auch noch so klasse aus…sondern weil du eingangs von deinen Spezialaufträgen gesprochen hast…für mich gibt es nichts schlimmeres als die Standardfrage: "Du kannst doch nähen, kannst du mir dann mal eben eine Hose/Kleid kürzen, Reißverschluss austauschen, etwas enger machen etc.?" 🙂 Oh ja, da sind auch nicht meine Lieblingsaufgaben und ich versuche mich immer erfolgreich darum zu drücken…
Liebe Grüße
Sandra
Hihi…ja, Sandra! Nur, weil man nähen kann, ist man nicht gleich auch eine Änderungsschneiderei! Ich mag diesen Alltagsflickausbesserungskram auch so überhaupt gar nicht. Der Apfel war mal was anderes – und ja auch nichts zum Flicken, sondern was zum Erfinden, da war mein Ehrgeiz wieder gepackt! 😀
Mittlerweile gelingt es mir aber recht gut, höflich abzulehnen!
Übung macht auch da den Meister, kann ich Dir sagen! 😉
Ganz liebe Grüße,
Katja
Ich glaube so ein "Kontaktlinsensicherungsapfel" wird im Hause wiesennaht auch ganz dringend benötigt… 😉
Danke fürs Zeigen ♥
LG Doris von wiesennaht
Liebe Doris..
….sehr, sehr gerne! Und wenn Du einen Kontaktlinsenrettungsapfel genäht hast, dann freu ich mich darüber, wenn Du ihn mir zeigst. Wenn Du magst, mail mir dann einfach an katja(at)schoenstebastelzeit.de :-*
Liebe Grüße,
Katja
Also wenn das mal nicht die Non-Plus-Ultra-Idee ist! Ich habe leider schon die Erfahrung gemacht, dass die Kontaktlinse den Ausguss runter ist, und bei 150 Euro pro Linse kein Spaß… Zu Hause geht's ja noch, da ist ein Stopfen, aber ich habe auch schon viele Örtchen erlebt, wo nichts zum Verschließen da ist. Da musste dann ein Papiertuch herhalten. Das Schöne an deinen Rettungsäpfeln ist auch, dass frau sie mitnehmen kann und quasi als Notstopfen in der Handtasche hat 😀
Ich danke dir herzlich für diese tolle Inspiration!
LG Moni
150 Euro die Linse??!? Hui… ich hab ja keine Ahnung, was solche Linsen kosten! *schluck*
Da ist so ein Apfel als Notstopfen wirklich eine lohnende Investition!
Vielen Dank für Deinen lieben Gruß hier, Moni!
Alles Liebe,
Katja
Coole Idee!
Grüße Sonnenblume
Danke meine liebe Sonnenblume!
Leider trage ich keine Kontaktlinsen, denn deine/eure Idee ist einfach zu cool!!!
Tolle Umsetzung!
Lg
Veronika
Ich auch nicht, Veronika! Ich wüsste nicht mal, ob ich mir "ins Auge greifen" könnte, um diese Linsen wieder rauszuholen… Aaaah! Den Abfluss aufschrauben musste mein Mann aber trotzdem schon mal, ich hatte darin einen meiner Lieblingsohrringe versenkt…
Danke für Deinen lieben Gruß hier,
Katja
Das ist sowas von genial. Ganz, ganz klasse. Und schön ausschauen tun sie auch noch. Super!
Danke, liebe Annika! Und ich dachte erst: "Ist das überhaupt was für'n Blog?" Was bin ich froh, dass ich die Dinger gezeigt habe – bei all Eurer Begeisterung!
Liebe Grüße,
Katja
Was für eine Idee und was für eine Wortschöpfung. Toll. Da hast du auf jeden Fall einen Orden von der Gesellschaft zur Rettung der Kontaktlinsen verdient. Ich selbst brauche sowas (noch) nicht und somit war mir das Problem gar nicht klar. Ist aber natürlich total naheliegend. Toll umgesetzt. Super. LG maika
Liebe Maika…
..ja, ich hab mir auch noch nie Gedanken über Kontaktlinsen im Abflussrohr gemacht! Aber konnte die Nöte meiner Freundin gleich nachvollziehen… Und da ist es einfach toll, wenn man eine Nähmaschine im Zimmer stehen hat, und helfen kann! Ein großer Pluspunkt für unser tolles Hobby!
Liebe Grüße,
Katja
Ich bin Kontaktlinsenträgerin, kenne das Problem und finde dieses Ding absolut genial 🙂
Lg Sarah
PS. Ich bin gerade auf deinen Blog gestoßen und finde ihn ganz toll!