Ich hab‘ mich selten so über dreckige Wäsche gefreut wie heute! Aber er ist wieder da – unser dicker, fetter Urlaubskoffer. Die Tatsache, dass unser größtes Gepäckstück satte 25 Kilo auf die Waage brachte, hat uns wohl wirklich ausnahmsweise mal Glück gebracht. Denn das knallorangene „HEAVY“-Schild dürfte bei der Identifizierung des Koffers eine wichtige Rolle gespielt haben…
Ja, wir hätten am Montagabend am Flughafen in Palma stutzig werden müssen. Denn die Gepäckaufgabe ging nach dem Online-Check-In rasend schnell. „Hast Du die Gepäckscheine?“, fragte mich mein Mann noch kurz nach dem Baggage-Drop-Off-Schalter. „Jaja, die sind im Geldbeutel“, versicherte ich. Da waren sie auch. Richtig nachgeschaut habe ich allerdings erst vier Stunden später, als wir als Letzte am Kofferband in Stuttgart standen – und unser größtes Gepäckstück fehlte. Und da hatten wir die Misere! Nur zwei statt drei Gepäckscheine. Und zwar die zwei Scheine, die zu den Koffern gehörten, die vor uns standen. Also: Gepäckverlust-Meldung. Und Aufregung statt Entspannung zur Ankunft.
Wir redeten uns selbst Mut zu: „Doch doch, der Mann bei der Gepäckaufgabe hat ein weißes Band an den Koffer gemacht!“ Heute wissen wir: Ja, der Mann hat ein weißes Band an den Koffer gemacht. Aber ein schneeweißes Band. Da stand weder unser Name noch der Ankunftsflughafen STR noch ein Barcode oder sonst was drauf. Es war einfach ein Stück der Klebebanderole. Daher konnte er uns auch gar keinen dritten Gepäckschein aushändigen. Einziges Merkmal unseres Koffers: dieses olle „HEAVY“-Schild.
Somit sind wir wirklich Glückspilze. Schlampige Glückspilze, das geb ich zu. Weil wir uns nicht um den Gepäckschein gekümmert haben. Aber ich garantiere: DAS passiert mir NIE wieder! Ich hab mir zwar immer eingeredet, dass es „nur“ Kleidung ist. Aber der Kofferkrimi hat mir ganz schön die Urlaubsankunft versaut. Denn darin hatte ich all unsere in der letzten Woche getragene Kleidung deponiert. Viele Lieblingsstücke. Teils selbst genäht – wie mein nigelnagelneues Strandkleid. Teils viel und gerne getragen. Habt ihr auch Kleidungsstücke mit Geschichte?
Gestern Nachmittag wurde uns bereits via E-Mail mitgeteilt, dass der Koffer in Palma gefunden wurde. Doch zu früh freuen wollten wir uns auch nicht – schließlich ging er das erste Mal ja auch auf dieser Strecke verloren. Jetzt aber ist er hier. Und mit ihm auch das Säckchen voll Muscheln, die das kleine Fräulein am Strand gemeinsam mit uns gesammelt hatte.
Vorm Öffnen hatte ich ja noch ein bisschen Respekt, weil ich zuletzt feuchte Badeklamotten obenauf gepackt hatte. Aber keine Schimmelpilz-Party. Keine Stockflecken-Orgie. Alles bestens. Uff! Das nächste Mal werde ich trotzdem sicherlich einen der 66 Reisetipps von Luzia Pimpinella beherzigen, und die benutzten Hotelseifen-Stückchen zwischen die Schmutzwäsche legen.
Mein ultimativer Reise-Tipp: Achtet auf Eure Gepäckscheine! Klingt selbstverständlich. War es aber für uns nicht. „Kann jedem mal passieren“, würde das kleine Fräulein jetzt sagen. Recht hat sie.
Jetzt freuen wir uns aber. Über unseren ollen Koffer. Über den Keller voller Dreckwäsche. Und zwei relaxte Resturlaubstage.
Ein schönes Wochenende wünsch ich Euch!
Und sag DANKE fürs Mitfiebern und Mutzusprechen auf allen Kanälen!
Eure
Katja
Die schoenstebastelzeit findet ihr heute auch noch bei
- „Freutag“ – einer tollen Linksammlung, mit lauter Dingen, die freitags Menschen glücklich machen
Oh liebe Katja, ich komme zwar erst heute zum kommentieren, aber ich muss dir einfach sagen, wie ich mich für dich und deine kleine freue. So toll, dass er wieder da ist. Und von jetzt an achten wir alle wie die Geier darauf, was auf diesen Auklebebändern steht, oder!? Die Abfertigen werden uns lieben 🙂 Lg maika
Liebe Maika…
…vielen Dank fürs Mitfreuen! Ja, wir sind wirklich sehr, sehr froh, dass der Koffer wieder aufgetaucht ist! Und in der Tat: Ich werd jetzt definitiv immer drei mal drauf schauen, a) ob der Zettel am Koffer hängt und b) was drauf steht! Und: Ob ich alle Gepäckscheine bekommen habe! Wieder was gelernt! 😉
Liebe Grüße,
Katja