„Was machen Sie da eigentlich immer?“, hat mich letztens eine Nachbarin gefragt, als ich mal wieder an einem meiner Lieblingsplätze ein paar Fotos für den Blog geschossen haben. „Ich mache Fotos. Fürs Internet“, lautete meine korrekte Antwort. Und für den Fall der Fälle hab ich mittlerweile meist auch ein Visitenkärtchen parat. Denn wozu manche Dinge lange und kompliziert erklären, wenn man sie anschauen kann? Mittlerweile wissen hier eigentlich die meisten, warum ich manchmal in meinem Nähzimmer/auf der Terrasse/in der Küche/im Kinderzimmer auf Stühle klettere (um Fotos von oben zu machen), mit Requisiten statt mit kleinem Fräulein und Sandelzeug auf den Spielplatz marschiere (It’s Shooting-Time!) oder immer noch mal schnell einen Blick aufs Handy werfe (Was gibt’s neues bei Instagram?), bevor ich im Schweinsgalopp zum Kindergarten aufbreche. Das Gute daran: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich’s gänzlich ungeniert!
Anfangs hat es mich wirklich Überwindung gekostet, mich selbst vor die Kamera zu stellen, und selbst Genähtes zu präsentieren. Und auch heute noch weiß ich oft nicht, wohin mit meinen Händen und Armen oder wie die Füße stellen. Nach oben schauen sieht arrogant aus. Wenn ich nach unten schaue, habe ich ein Doppelkinn. Und ernst in die Kamera gucken? Gaaaanz schwierig.
Dabei zeige ich Euch heute ein neues Lieblingsoutfit. Heiß geliebte Jeans (gekauft), mit den ultimativen Nähblogger-Sandalen (mit Maßband-Riemchen! Echt!) und meinem neuem Sommershirt, genäht nach dem gleichnamigen Schnittmuster von lillesol&pelle und aus den fröhlichen Happy-Dots von lillestoff. Und wäre diese Woche nicht das Motto „Grün“ bei der Aktion „Frühjahrsputz im Stoffregal“, so hätte ich ihn wahrscheinlich immer noch nicht angeschnitten. Schlimm, diese Stoff-Verlustängste 😉 Dabei sehen die meisten von ihnen getragen viel besser aus als in der ollen Stoffkiste.
Das Shirt sitzt dank Abnähern vorne perfekt. Nur die Länge werde ich das nächste Mal noch etwas anpassen (zwei bis drei Zentimeter kürzen!) und auch die Armausschnitte werde ich wohl etwas enger machen. Ansonsten gefällt mir der Schnitt total gut. Er umspielt dort, wo er umspielen soll, und sitzt dennoch nicht sackig.
Leider macht der Sommer hier gerade eine Pause – deswegen hab ich einfach mal noch schnell meine blaue Strickjacke drüber gezogen. A perfect match. Übrigens: Was immer geht – egal, ob 30 Grad im Schatten oder 20 Grad im Frühsommer: Barfuß in Sandalen, Ballerinsen oder anderen Schuhen. Socken trage ich im Sommer wirklich nur selten.
Und weil ich heute echt nicht weiß, in was ich mehr verliebt bin – in mein Shirt, oder meine Sandalen – muss ich sie Euch einfach noch mal in Großaufnahme zeigen. Letztes Jahr gekauft, dann wurde es viel zu schnell Herbst, und jetzt bekommen sie dieses Jahr ihren großen Auftritt! Hachz!
Übrigens: Ich bin ein Meister des Betrugs. Und zwar des Selbstbetrugs. Stoffabbau lautet hier schließlich seit letzter Woche das Motto. Und Stoffabbau bedeutet eigentlich, dass die Stoffberge, die ich Euch –> hier! schon einmal beschrieben habe, schrumpfen sollen. Tun sie auch. Aber nur die im Nähzimmer. Die Stoffberge in der Waschküche hingegen, die wachsen. Weil ich mich ja belohnen muss, für meinen äußerst konsequenten Stoffabbau. Ein schlimmer Kreislauf ist das, ein ganz schlimmer….
Wie sieht es bei Euch aus in Sachen Stoffabbau? Schafft ihr es tatsächlich, keine Stoffe zu horten? Und kauft tatsächlich projektbezogen ein? Oder seid ihr auch so ein Stoff-Eichhörnchen wie ich, das im Glauben an schlechte Stoff-Zeiten einfach mal einen ordentlichen Vorrat zur Seite schafft?
Neugierige Grüße schick ich Euch!
Eure
Katja
*Und wer es noch nicht weiß: Was heißt eigentlich RUMS?
RUMS = „Rund ums Weib“. Unter diesem Titel sammelt „Muddi“ Sarah jeden Donnerstag Blogbeiträge mit kunterbunten Dingen, die Bloggerinnen für sich selbst genäht, gestrickt, gehäkelt oder sonst wie gefertigt haben. Ein Blick lohnt sich immer –> HIER! geht’s lang.
Die schoenstebastelzeit findet ihr heute auch noch bei
- rums – „Rund ums Weib“, der Blogger-Handmade-Aktion von „Muddi“ Sarah
- „Frühjahrsputz im Stoffregal“, der Stoffabbau-Aktion von Emma
- ich näh bio – von kekokreativ
Stoffe: Jersey „Happydots“ von lillestoff / design: pamela hiltl (enemenemeins)
Schnitt: „Sommershirt“ von lillesol&pelle
Was für ein schönes Shirt! Und das erste Foto ist ja wirklich der Hammer, so toll! Tja, bei mir funktioniert das auch nur so halb mit dem Stoffabbau. Wenn ich einen Stoff vernähe, kommen meist zwei neue wieder nach 😉
LG
Kristina
Liebe Kristina…
..vielen Dank! :-* Das Kompliment für das Foto muss ich an meinen Mann weitergeben,
der hat die Bilder gemacht – und einfach im richtigen Moment abgedrückt!
Und es beruhigt mich ungemein, dass Stoff nicht nur bei mir ein schnell nachwachsender Rohstoff ist 😉
Liebe Grüße schick ich Dir,
Katja
Liebe Katja,
ein tolles Shirt und der Stoff ist ein Traum. Ich habe ihn ja bereits bei dir gestreichelt und freu mich, dass du ihn jetzt vernäht hast. So ein sewalong ist einfach immer wieder super, gell 🙂
Ich kann dich total verstehen: im Nähzimmer werden fleißig Projekte umgesetzt und überall anders im Haus bleibt das Zeug liegen. Tja – man kann sich eben nicht um alles kümmern, sondern muss sich auf das Wesentliche konzentrieren *grins*
Die Stoffsucht scheint mir übrigens ansteckend zu sein. Du hast mich total infiziert. Eigentlich kaufe ich meistens nach Projekten ein. Aber in letzter Zeit auch vermehrt auf – sagen wir mal: Verdacht…hihi 🙂
Ganz liebe Grüße,
Kerstin
Stoffsucht ist höchstgradig ansteckend – schlimmer als jeder Norovirus im Kindergarten! Wirklich! Also, ich kann da unmöglich dran schuld gewesen sein, den musst Du Dir beim letzten Stoffmarkt eingefangen haben! *lach*
Hach, ich freu mich auf unseren nächsten Kaffee :-*
Liebe Grüße,
Katja
Oh warum musst du denn schon wieder so tolle Schuhe haben????? Die sind ja wohl der Hammer *kicher* wir haben wohl beide einen sehr ausgeprägten Schuhtick 😉
Ach und natürlich auch ein tolles Shirt! (war ganz abgelenkt von deinen Schuhen.. tstststs…. )
Ganz liebe Grüße,
Linn
Liebe Linn,
ist doch ganz einfach: die Handtasche muss zum Outfit passen, und die Schuhe zur Handtasche oder wahlweise zu beidem. Da bleibt es nicht aus, dass sich ein bisschen was ansammelt! 😉 Und was ganz schlimm ist: An jedem Arbeitstag marschiere ich mindestens drei Mal an einem grandiosen Schuhladen vorbei, in dessen Schaufenster standen letztes Jahr auch die – und nach ein paar Mal vorbei laufen, konnte ich einfach nicht anders, und MUSSTE sie mitnehmen! 😉
Liebe Grüße,
Katja
PS: Hier bei uns hat's übrigens auch einen tollen Schuhladen, kennst Du den? Und nebenan gleich ein schnuckeliges Café!
Sehr schöne sommerliche Kombi! Das Foto mit dem Efeu ist sensationell – aber grün ist sowieso meine Lieblingsfarbe… Ich kaufe meine Stoffe (fast) ausschließlich projektbezogen ein, damit ich ein vernünftiges Kauf-Argument habe. Das funktioniert meistens. Aber irgendwie fehlt mir dabei das unbeschwerte kopflose emotionsbetonte Stoffkaufen, was eine echte Nähfanatikerin ja macht, oder? Ich fände es schön, ein kleines privates Stofflager zu haben, aus dem ich mir bei Lust und Laune einfach einen Stoff aussuche und losnähen kann. Was mir schleierhaft ist: wie kaufen Stoffvorratskäufer ihre Stoffe? Die benötigten Mengen für ein Tshirt, eine Hose oder gar ein Langarm-Kleid sind ja völlig unterschiedlich? Kaufen die dann von einem tollen Stoff dann jedesmal gleich 2 Meter oder mehr ein?
Na vielleicht habe ich ja bald einen adäquaten Stoffvorrat, denn: ich habe das Problem, dass ich nicht schnell genug mit dem nähen nachkomme, und dann schon wieder neue Stoffe für neue Projekte kaufe… hihi.
Liebe Nähpiratin…
…ich bewundere Deine Disziplin! ich schaffe es wirklich fast NIE, aus einem Stoffgeschäft rauszugehen, und nur das einzukaufen, was ich ursprünglich vorgehabt hatte, zu kaufen… Hm, zu den Mengen: Ist wirklich nicht so einfach. Aber meist weiß ich zumindest mal, ob das ein Stoff für mich ist oder fürs kleine Fräulein. Für das Fräulein reicht meist noch 1 Meter. Und bei mir weiß ich auch meist grob, was es werden könnte. Will ich auf der sicheren Seite sein, werden es dann halt mal 1, 5 Meter – und wenn was übrig ist, bekommt entweder das Fräulein noch ein passendes Outfit oder ihr Lieblingspuppe oder beide 😉
Und so ein kleines, privates Stofflager ist wirklich fein – weil man manchmal einfach auch drauf los nähen oder werkeln kann. Und manchmal entstehen auch ganz verrückte Kombis, weil da zufällig mal zwei Stoffe nebeneinander liegen!
Viel Spaß beim Ausbau Deines Lagers wünsch ich Dir,
liebe Grüße,
Katja
Wow, das Grün sieht ja klasse aus! Ich habe ja irgendwie noch nie was wirklich grünes genäht. Irgendwie wird es dann doch immer blau 😀 aber vielleicht sollte ich das mal überdenken 😉
Und die Idee mit den Visitenkarten finde ich cool, dann kann man den neugierigen Nachbarn schön professionell eine in die Hand drücken!
Liebe Grüße
Fredi
Ja, liebe Fredi, eine Visitenkarte in der Hosentasche hat mir schon manche komischen Erklärungsversuche (Waaaas? Ein Blog? Was ist das? Und warum?) erspart. Kann ich wärmestens empfehlen. Ebenso wie den Griff zu Grün im Stoffregal. Ich hatte auch gedacht, es ist nicht so meine Farbe – aber in Kombination mit Blau echt toll! Probier's doch einfach mal aus!
Liebe Grüße,
Katja
Liebe Katja,
zunächst zu Deinem Shirt: Die Farbe und das Shirt selbst steht Dir hervorragend – das Anschneiden des Stoffs hat sich auf jeden Fall gelohnt!
Wo sind die Fotos denn entstanden? Die Location ist ja wunderbar und bestens geeignet 🙂
Das mit dem Stoffabbau kenne ich übrigens: In letzter Zeit habe ich unglaublich viele Stoffe aus meinem Lagerbestand vernäht, naja und eben viele Stoffe gekauft oder bestellt 😉 Zwischenzeitlich sah der Stoffstapel in der Waschküche echt mal gut und klein aus, mittlerweile ist aus einem kleinen Hügel wieder ein ordentlicher Berg geworden *lach*
Viele Grüße und Dir einen schönen Tag,
Steffi
Liebe Steffi…
…das ist das Parkhaus unterhalb vom Klosterhof – da wächst gerade der wilde Wein wie verrückt,
und das sieht immer ganz toll aus an den alten Mauern.
Es ist einfach fürchterlich: Es kommen viel zu schnell viel zu schöne Stoffe nach, ich komm auch nicht hinterher mit nähen. Aber gar keine mehr zu kaufen ist irgendwie auch keine Lösung, nicht?
Liebe Grüße,
und ein schönes Wochenende :-*
Katja
Ein tolles Shirt und die Bilder sind richtig klasse! Ich bin von dem Stoffabbau auch immer noch infiziert und habe es diese Woche sogar geschafft meinen geliebten Fly von Hamburger Liebe anzuschneiden… 😉
Liebe Grüße
Doro
Liebe Doro…
..ja, so ein Stoffabbau tut irgendwie gut. Und man ringt sich einfach doch eher mal dazu durch, was anzuschneiden, was schon viel zu lange in der Kiste oder im Regal lag!
Dein Kleid mit den schicken Covernähten hab ich schon bewundert! Mein Fly-Strandkleid ist leider schon total verwaschen – deswegen muss ich mir aber auch nächste Woche noch ein neues nähen, hihi! 😉
In diesem Sinne: Lassen wir's rattern!
Liebe Grüße,
Katja
Besonders das erste Bild ist der Hammer. Da kommt man irgendwie gar nicht herum… man muss es bei Rums klicken, weil man es unbedingt in groß sehen will!
Und die Schuhe…. ich werd neidisch =).
Liebe Grüße
Christiane
Liebe Christiane…
..hihi, so war's gedacht – ich guck da neugierig aus dem Fenster,
und lad Euch quasi ein, mal hier rumzukommen!
Schön, dass Du nicht nur hier warst,
sondern auch noch gleich einen Gruß hinterlassen hast!
Ein schönes Wochenende Euch,
liebe Grüße,
Katja
Liebe Katja,
sehr schönes Outfit, und die Schuhe sind ja mal der Oberhammer! Hach…
Als ich das mit dem Selbstbetrug gelesen habe dachte ich ja zuerst, du bestellst für jeden verbrauchten Meter einfach zwei nach 😉
Liebe Grüße,
Agnes
Hahahaha, beim zweiten Mal lesen hab auch ich es verstanden 🙂 🙂 🙂
Hihi, Agnes! Das wäre auch eine gute Taktik: Einen Meter vernähen, zwei Meter bestellen!
Ein Jammer, dass in meinem Nähzimmer kein Hochregallager Platz findet! 😉
Ein schönes Wochenende wünsch ich Dir,
liebe Grüße,
Katja
ich weiß gar nicht, was ich zuerst beweihräuchern soll, das shirt oder die schuhe??? für die treter musste uns unbedingt die quelle verraten, bitte, bitte!
und den teufelskreis mit den stoffen kenne ich nur allzu gut. leider fliegen die schneller hier rein als unter die nähmaschine, fatal, das….
lg,
molli
Liebe Molli…
…vielleicht müsste man mal so ein Zettelsystem wie auf dem Amt anfangen. Stoff kommt rein, wird nummeriert – und nur in dieser Folge werden sie vernäht. Aber man sieht ja schon beim Stoffabbau wie es mit meiner textilen Disziplin bestellt ist… Ich vermute, auch das würde bei mir nicht klappen…
Liebe Grüße,
Katja
PS: Die Schuhe sind von Camper, allerdings letztes Jahr im Schlussverkauf ergattert.
*hihi* total witzig, den Stoff habe ich gerade auch unter der Nadel und unabhängig davon hab ich gestern ein Kimono Tee für mich zugeschnitten. Deins steht die einfach bestens. 🙂
Alles liebe, Vivien
Liebe Vivien..
vielen Dank! :-*
Ein KimonoTee muss ich glaub auch mal noch testen! Ich seh das grad auf so vielen Blogs,
und bin jetzt gleich mal gespannt auf Deines aus den fröhlichen HappyDots.
Hab grad mal schnell bei Dir reingespickelt, da schau ich nun öfters vorbei, gefällt mir total gut!
Liebe Grüße,
Katja
Super Geschichte zur Fotoproduktion 😉 Aber bei so viel Sympathie kannst Du Dich beruhigt öfter zeigen 🙂
Danke für den Stofftipp. Der sieht mit Deinem Shirt klasse aus.
Grüssle. Birgit
Lieben Dank, Birgit!
Bei Sonne steigt die Laune gleich!
Würd ich aktuell Fotos machen, würd ich glaub griesgrämiger schauen!
Höchste Zeit, dass wieder Sommer wird!
Liebe Grüße,
Katja
Das Shirt sieht toll aus!!! Ich finde den Stoff jedes Mal wieder toll.
Ich würde allerdings auch die Abnäher verkürzen 😉
Liebe Grüße
Anika
Das stimmt, Anika – nicht nur das Shirt an sich sollte etwas kürzer sein, sondern den Abnähern täte etwas weniger Länge auch gut! Klasse Tipp! Beim nächsten Sommershirt wird das ausprobiert! Danke!
Liebe Grüße,
Katja