Hommage an den Kürbis (I)

Keine Frage, sie waren toll, unsere Halloween-Partys. Tagelang haben wir vorbereitet. Dutzende Kürbisse in allen Größen und Formen angeschleift, Schwarzlicht aufgehängt, Weingummi in Götterspeise versenkt, aus Saitenwürstchen kleine Wurstfinger mit Paprika-Nägelchen gezaubert. Schaurig-schön waren die Feste. Und bei der Ankunft der Gäste mussten wir manchmal zweimal hinschauen, um zu erkennen, wer denn nun wirklich unterm Kostüm steckt, so originell waren die Verkleidungen. Aber wie sagt man so schön? Man soll aufhören, wenn’s am schönsten ist. Manche Fete kann man nicht wiederholen. Schlichtweg deshalb, weil sie so gut war, dass jede weitere nur ein billiger Abklatsch davon wäre.  Und so feiern wir Halloween mittlerweile einfach ein bisschen ruhiger. Dieses Jahr mit einer kulinarischen Hommage an den Kürbis.

Gestern Abend habe ich das Kürbiskernkonfekt gerollt. Und weil geteilte Freude doppelte Freude ist, einfach gleich mal ein Bild auf Facebook reingestellt. Und schwupps, da kam sie, die Frage nach dem Rezept. Und – welch Zufall! Ich hab‘ da mal was vorbereitet ;-D

Eigentlich wollt‘ ich ja alle Rezepte in einen Post verpacken. Aber warum auch nicht eine kleine Trilogie draus machen?
Kleine Häppchen machen bekanntlich ja ohnehin glücklich. So wie diese Kügelchen:


Knuspriges Kürbiskernkonfekt mit Schwipps

Ihr braucht für etwa 25 Stück:

  • 100 Gramm Kürbiskerne
  • 50 Gramm Rührkuchen
  • zwei Schnapsgläschen Cognac
  • etwas gemahlene Vanille (alternativ das Mark einer Vanilleschote)
  • 100 Gramm Zartbitterschokolade
Was den Rührkuchen angeht, mach ich’s mir immer einfach. Ich kauf‘ tatsächlich einen. Nicht mal beim Bäcker, sondern im Supermarkt. Vom Kekshändler mit dem großen B, am liebsten den abgepackten mit Marzipan. Schmeckt uns in diesem Konfekt am besten. Und weil bei uns niemals eine Flasche Cognac leer würde, schnapp ich mir an der Supermarkt-Kasse das Mini-Format – und freu mich an den komischen Blicken der anderen, die vor allem dann kommen, wenn auch noch das Fräulein von Schneck im Wagen sitzt, während ich das Schnapserl aufs Band lege. 
Dann geht’s aber an die Arbeit. Zuerst die Kürbiskerne rösten. Am besten geht das in einer beschichteten Pfanne ohne Fett. Einfach immer mal wieder die Pfanne schwenken. Die Kürbiskerne sind fertig, wenn sie duften und anfangen zu springen. Zum Abkühlen in ein Blech geben.
Wenn die Kürbiskerne abgekühlt sind, jagt ihr sie eine Runde durch den Blitzhacker.
Nicht zu fein mahlen, also kein Kürbiskern-Mehl herstellen. 
Schließlich soll’s beim Kauen ja noch ein bisschen knuspern, oder?
Dann wird’s bröselig: Nehmt den Kuchen und zerreibt ihn zwischen den Fingern. 
Nicht zu bröselig, dürfen schon noch ein paar kleine Stückchen drin sein. 
Die gemahlene Vanille dazu geben. 
Die Hälfte (!!!!) der gemahlenen Kürbiskerne zu den Kuchenbröseln geben. 
Dann hat der Cognac seinen Auftritt. Fläschchen auf, zwei Schnapsgläser abmessen. 
Oder so wie ich: Einfach mal ein bisschen reinschütten und mit einer Gabel losrühren. 
Bindet die Masse schön, ist die Menge in Ordnung. Habt ihr zu viel Schnaps erwischt, 
einfach noch mal ein paar Kürbiskerne zugeben. 
Nebenher die Schokolade (am besten Zartbitterkuvertüre) über einem Wasserbad schmelzen. 
Immer mal wieder umrühren, damit sie nicht am Boden fest klebt und es keine Klümpchen gibt. 
Geschmolzene Schokolade zur Kürbis-Kuchen-Cognac-Mischung geben und unterrühren. 
Sind alle Zutaten gut vermengt, könnt ihr anfangen, aus der Masse kleine Kugeln zu formen. 
Ist die Masse zu weich, parkt ihr sie einfach ein paar Minuten im Kühlschrank. Dann geht’s. 
Zum Finale dann die Schokokugeln in den gerösteten und gemahlenen Kürbiskernen wälzen. 
In eine Tarteform legen, mit Alufolie abdecken, und im Kühlschrank durchziehen lassen. 
Ich mach‘ immer gleich welche auf Vorrat. Denn die Kügelchen halten sich im Kühlschrank bis zu zwei Wochen. 
Allerdings solltet ihr sie gut abdecken, damit sie ihr Aroma behalten. 
Und: Sie sind ein nettes Mitbringsel, falls ihr in diesen Tagen zum Herbst-Kaffee bei Freunden eingeladen seid. Für diesen Fall halt‘ ich immer ein paar kleine Schächtelchen parat. Einfach etwas Seidenpapier in Form schneiden, reinlegen. Habt ihr Zeit und ein paar Zellophanpapier-Reste, dann könnt‘ ihr die noch obenauf legen, dann klebt nix von der Schokolade am Deckelchen.

Dann Deckel zu, Schleifchen drumrum, Dranhänger ran. Und Freude teilen.
Einen genussvollen Mittwoch wünsch‘ ich Euch!
Und die nächsten Tage geht’s weiter. Mit der Hommage an den Kürbis (II). 
Rezept:
Abwandlung aus „Geschenkideen aus der Küche“ 
Gräfe + Unzer 2011 


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