Das Rascheln der Zellophantüte verriet mich. Immer donnerstags. Denn donnerstags war Herzentag in der Lieblingsconfiserie. Die Verkäuferin begrüßte mich bereits mit Namen und wusste immer gleich, was sie mir einpacken sollte, wenn ich kurz vor Ende der Mittagspause meinen Kopf durch die Tür steckte. „Flammende Herzen, bitte! Aber nur eine kleine Tüte!“ Dann saß ich mittags an meinem Schreibtisch. Ich hörte die Herzen förmlich rufen: „Hol uns raus!“ Und schon raschelte die Tüte. Und die Kollegen wussten Bescheid: „Frau Sommer nascht mal wieder!“ Ertappt! Nun aber steht mein Schreibtisch seit über einem Jahr nicht mehr in fußläufiger Entfernung zur Lieblingsconfiserie. Sondern in unserem Dachgeschoss. Und als er mich jetzt mal wieder überkam, der Herzen-Jieper, da hab ich kurzerhand welche selbst gebacken. Eine ganz schöne Fleißarbeit. Aber eine, die sich lohnt.
Kurioserweise mag ich die großen Flammenden Herzen, die es beim ein oder anderen Bäcker gibt, überhaupt nicht. Niemals würde ich so ein handtellergroßes Ding essen. Klar, es sind dieselben Zutaten drin. Aber so ein Riesenkeks, das ist einfach nicht mein Ding. Dann lieber zwei kleine. Oder drei. Oder vier. Oder fünf…
Rezept: Flammende Herzen
Für fünf große oder 20 bis 24 kleine Herzen:
- 200 Gramm Butter (weich)
- 70 Gramm Puderzucker
- 210 Gramm Mehl
- 50 Gramm Speisestärke
- etwas Vanille
- 1 Ei
- für die Füllung: Nuss-Nougat-Masse
- für die Glasur: Zartbitterschokolade und etwas Kokosfett
Zubereitung:
Den Backofen auf 200 Grad (180 Grad Umluft) vorheizen. Die weiche Butter in einer Küchenmaschine mit dem Puderzucker verrühren. Das Mehl, die Speisestärke und die Vanille vermischen, und unter die Butter-Puderzucker-Masse rühren. Nun das Ei dazugeben. Den Teig in einen Spritzbeutel geben. Jetzt beginnt der fiese Part der Zubereitung: Mit viel Kraft etwa 10 Zentimeter lange Streifen ausdrücken. Diese Streifen formt ihr dann von Hand zu kleinen Dreiecken. Am besten arbeitet ihr dabei in Etappen. Ich hab immer vier Streifen ausgedrückt, diese in Form gelegt, dann wieder gedrückt, wieder in Form gelegt, und so weiter und so fort. Im gut vorgeheizten Backofen etwas acht bis zehn Minuten backen. Die Dreiecke vorsichtig auf ein Kuchengitter umsetzen, und auskühlen lassen.
Währenddessen die Nuss-Nougat-Masse über einem Wasserbad schmelzen. Dann jeweils einen Keks nehmen, mit Nougat-Masse bestreichen, den nächsten drauf setzen. Erneut aufs Kuchengitter setzen, kühlen.
Zum Finale die Zartbitterschokolade gemeinsam mit etwas Kokosfett ebenfalls über dem Wasserbad schmelzen. Die zusammen gesetzten und gut gekühlten Herzen zur Hälfte eintauchen, und auf ein Pralinengitter zum Trocknen geben. Wer mag, streut noch ein paar bunte Zuckerkügelchen in die Schokolade. Fertig.
Mhhhhhmmmm! Ich könnt‘ schon wieder! Ich hab die Dose mit den köstlichen Scheißerchen in weiser Voraussicht im Keller deponiert. Und ich sag’s Euch – geht der Deckel, hör‘ ich die Familie schon rufen: „Bringst Du mir eins mit?“
Viel Spaß beim Nachbacken und noch mehr beim Genießen!
Eure
Liebe Katja,
boah, ist das gemein, jetzt hab ich Riesenlust auf Flammende Herzen. Die sehen einfach nur lecker aus! Zum Glück hast du das Rezept gepostet, Danke! Ich hätte sogar alles da, ausser Nougat-Masse. Liebe Grüße Patricia
Wie lecker! Aber da siehst Du mal, dass auch im finstersten Versteck diese Köstlichkeiten nicht in Vergessenheit geraten :-))
Als ich noch in Passau gearbeitet habe, habe ich mir auch öfter eins in der Bäckerei um die Ecke gekauft!!!
Und ich hab das flammende Herz auch immer mit Genuss verspeist!
Liebe Grüße
Christiane