Jedem sein HotPotatoePot! #DIY

„Etwas Warmes braucht der Mensch“ – ich weiß nicht mehr, was genau mit diesem Spruch vor Jahren beworben wurde. Aber was ich weiß: Da ist was dran, an diesem Spruch. Vor allem in der kalten Jahreszeit! Es gibt diese Gerichte, die nur im Winter aufgetischt werden. Und auf die man sofort Lust bekommt, sobald sich das Thermometer der Null-Grad-Marke nähert. Karamellig-süße Dampfnudeln fallen mir da sofort ein. Oder ein stundenlang geschmortes Gulasch. Und natürlich ein gemütliches  Raclette mit Freunden. Wäre da nicht dieses eine Problem: Egal, ob man am kleinen Bistro-Tisch oder an der Riesentafel sitzt – der Tisch immer zu klein. Sie gehört daher bei uns zum Raclette wie der Käse, die Frage: „Wohin jetzt mit den Kartoffeln?!?!?!?“ Die Antwort lautet: „Ab ins Säckchen!“ Denn ab sofort bekommt hier jeder sein ganz persönliches Kartoffel-Warmhaltesäckchen: den HotPotatoePot.


Du brauchst für die HotPotatoePots: 

  • Baumwollwebware als Außenstoff
  • farblich passenden Fleece für das Futter 
  • das Schnittmuster, das Du Dir in Windeseile selbst erstellst*
  • Kordel oder waschbares Geschenkband 
  • farblich passendes Nähgarn 
  • hilfreich: Saummaß, Bügeleisen, Sicherheitsnadel


Ich mag das, wenn jeder seine Kartöffelchen direkt am Platz hat. Der große Vorteil: Keiner muss den Kartoffel-Master spielen, und im Minuten-Takt eine heiße Schüssel über den Tisch reichen.

Gefüttert sind die kleinen HotPotatoePots mit kuscheligem Fleece – der hält die Kartoffeln schön warm. Und weil wir gerade erst in die Raclette-Saison starten, hab ich gedacht, ich bring Euch nicht nur die Idee, sondern auch gleich die Anleitung mit.


*das Schnittmuster ist ganz schnell selbst gemacht: Schneide Dir aus einem festeren Papier oder Tonkarton ein Rechteck mit den Seitenlängen 21x 20 cm zurecht. Leg es so vor Dich hin, dass die 20 cm lange Seite zu Dir zeigt. An den unteren beiden Ecken schneidest Du jeweils ein Quadrat mit der Seitenlänge 3 cm heraus. Für den Tunnelzug schneidest Du Dir ein weiteres Rechteck mit den Maßen 6,5 x 19 cm zurecht. Die Größe ist so berechnet, dass die Nahtzugabe inklusive ist. Du musst sie also beim Zuschnitt nicht noch einmal dazu geben. 
Und so geht’s: 
Schneide Dir die Einzelteile des Kartoffelsäckchen mit Hilfe Deines Schnittmusters zurecht. Wenn Du wie ich einen unregelmäßig gemusterten Stoff ohne Motiv verwendest, kannst Du im Bruch zuschneiden. Das heißt: Du faltest sowohl den Außen- als auch den Innenstoff auf einer Höhe von 25 cm rechts auf rechts, so dass die Faltkante vor Dir liegt. Dann legst Du Dein Schnittmuster bündig auf die untere Falzkante, schneidest zu – und erhältst somit nach dem Zuschnitt oben zu sehende Form. Aus dem Außenstoff schneidest Du Dir zudem zweimal das schmale Rechteck für den Tunnelzug zurecht. 
Zuerst versäuberst Du die Kanten des Tunnelzugs. Dafür bügelst Du jeweils 1 cm der Schmalkanten nach innen um, und steppst diese mit einem Geradstich ab. Dann bügelst Du den Tunnelzug links auf links in Form. 
Geübte Näher können auf diesen Schritt verzichten, Anfängern empfehle ich ihn: Lege den Tunnelzug jeweils mittig auf die Schmalkante Deines Außenstoffs, und steppe ihn innerhalb der Nahtzugabe mit einem Geradstich fest. 

Jetzt kommt der Futterstoff rechts auf rechts auf den Außenstoff. Fixiere das Ganze mit Klammern oder Stecknadeln und nähe die Schmalkanten des Beutels mit einem Geradstich und einer Nahtzugabe von etwa 1 cm fest. 
Danach faltest Du Dein Säckchen so, dass Außenstoff auf Außenstoff und Futterstoff auf Futterstoff liegt – und zwar jeweils mit der rechten Seite nach innen. Achte besonders darauf, dass die Nahtstellen der Schmalkanten aufeinander treffen. Fixiere das Ganze mit Klammern, markiere Dir eine Wendeöffnung – ich mach‘ das immer mit großen Stecknadeln #ausgründen -, und nähe dann die Längsseiten bis auf die Wendeöffnung zusammen. 
Jetzt werden die Ecken abgenäht. Dafür faltest Du den Außenstoff an der unteren Kante auf, bringst die Falzkante mit der soeben genähten Naht an der Längskante zusammen, und fixierst das Ganze mit einer Klammer. Nähe die offene Kante mit einer Nahtzugabe von 1 cm ab. Wiederhole diesen Schritt an den drei weiteren Ecken. 
Wende Dein Säckchen durch die Wendeöffnung, forme die Ecken schön aus, und bügle es in Form. Anschließend schließt Du die Wendeöffnung mit einem Geradstich. Auf dem Foto siehst, dass es sich lohnt, beim Zusammennähen der Längskanten exakt auf das Aufeinandertreffen der Nähte zu achten, dann bekommt ihr hier einen sauberen Übergang. 
Jetzt bist Du schon fast fertig: Falte das Fleecefutter in das Säckchen hinein, und wer mag, steppt noch einmal sowohl am Säckchenrand als auch am oberen Tunnelrand entlang. Und schon kannst Du Dich ans Einfädeln der Kordel oder des Geschenkbandes machen. Ich habe mich hier doch spontan für eine festliche Variante mit Geschenkband aus Stoff entschieden. 
Jetzt kannst Du schon die Kordel oder das Geschenkband einziehen. Damit sich Dein Säckchen nachher auch schön zusammenziehen und wieder öffnen lässt, ist es wichtig, dass Du die Bänder gegengleich einziehst – also einmal von der linken Seite und einmal von der rechten Seite aus. Das Prinzip kennst Du von Turnbeuteln. Jetzt noch nur die Enden des Geschenkbandes oder der Kordel verknoten – und schon ist es fertig, das kuschelig warme Kartoffelsäckchen für gemütliche Raclette-Abende.

Und nur weil das Säckchen HotPotatoePot heißt, heißt das nicht, dass Du nur Kartoffeln reinpacken kannst. Nutze es beim Frühstück mit Freunden für die noch ofenwarmen Brötchen. Oder serviere darin die hart gekochten Eier. Sofern nicht alle Gäste so begeistert von ihrem Säckchen waren, dass sie es gleich eingepackt haben.

Apropos einpacken: Der HotPotatoePot ist übrigens auch ein süßes Nikolausgeschenk. Statt Nüsse und Mandarinen packt ihr einfach eine Einladung zum gemütlichen Raclette-Abend ins Säckchen – und schon kann gemütlich gebrutzelt werden!

Die Anleitung für die HotPotatoePots findet ihr seit dem Wochenende übrigens auch auf dem Nähratgeber – der neuen Info-Seite des Nähparks Diermeier rund um eines der schönsten Hobbys der Welt. Die Seite befindet sich noch etwas im Aufbau, im Hintergrund wird fleißig #pionierarbeit geleistet – aber es geht flott voran. Herauskommen soll ein dickes Online-Nachschlagewerk zu den Themen Nähen, Sticken, Plotten und Quilten. Die Tipps zur richtigen Nähmaschinennadel hab ich übrigens als erstes verschlungen. Reinschauen lohnt sich!

Jetzt aber wieder ran an die Nähmaschine: Viel Spaß beim SäckchenNähen und noch mehr Freude beim Verschenken und Verwenden wünsch ich Euch! 

Eure

2 Kommentare

  1. Leni Sonnenbogen

    Liebe Katja, was für eine schöne Idee! Wir lieben Raclette mit Freunden und das ist ein richtig tolles weiteres Element für einen gemütlichen, schönen gemeinsamen Abend! Lieben DANK! Mit Gruß Nicole

    • Katja von ♥ schoenstebastelzeit 

      Vielen Dank, liebe Nicole! Ich wünsch Euch viele gemütlich Raclette-Abende – mit heißen Kartoffeln und langen Käsefäden 😀

      Herzliche Grüße,
      Katja

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