Ja, ich stehe dazu: Ich bin ein Schönwetter-Skifahrer.
Blauer Himmel. Sonne, die einem im Sessellift den Rücken wärmt.
Und Schnee, der glitzert und funkelt, wie ein Diamant.
Das ist es, was mich als bekennende Eule zur Lerche werden lässt.
Geht’s auf die Ski-Piste, hüpfe selbst ich zu Unzeiten aus den Federn.
Gut gelaunt, wohlgemerkt. Voller Tatendrang. Mit Reisekribbeln im Bauch.
Warum ich Euch das heute erzähle? Weil gestern genau solch‘ ein Tag war.
Früh aufstehen. Den Kaffee in die Thermoskanne packen.
Ab ins Auto, auf in die Berge. Und um 9.30 Uhr am Lift stehen.
Früher haben wir das oft gemacht. Freitags den Wetterbericht studiert.
Und samstags oder sonntags in die Berge gefahren. So fern sind sie hier nicht.
In zwei Stunden sind wir im Allgäu, in drei Stunden am Arlberg.
Gestern‘ waren wir nach langer Zeit mal wieder unterwegs.
Deswegen gibt’s sie’s erst heute, mit Verspätung,
dafür mit ganz viel Sonne und Schnee, meine
12 von 12 im Januar
Der Wecker klingelt um 6 Uhr. Und das, obwohl es Sonntag ist.
Aber ein Tag mit neun Sonnenstunden lockt – verspricht zumindest der Bergfex,
den Wetterexperten, den wir im Internet am liebsten befragen.
Freie Fahrt am frühen Morgen. Sie führt uns am Bodensee entlang.
Wir sehen ihn aber nur aufm Navi – draußen ist’s noch zappenduster.
Kurzer Zwischenstopp an der Grenze zu Österreich.
Wir brauchen noch eine Vignette. Und weiter geht’s.
Ungewohnt für uns: Stille auf der Rückbank.
Vor allem, als wir an einer großen Baustelle vorbei fahren.
Normalerweise würde es jetzt durchs Auto schallen: „Mamaaaaa, zwei Kräääääne!“
Aber der Kindersitz ist leer. Das kleine Fräulein schlummert noch selig.
Bei der Oma von Schneck im Reisebett.
Hello sunshine!
Kaiserwetter!
Kein Wölkchen am Himmel!
Schattenspiele im Nostalgie-Lift. Das Modell ist wirklich in die Jahre gekommen.
Man setzt sich beim Einstieg nicht, sondern man wird gesetzt.
Mit einem dezenten Schlag der Sitzfläche in die Kniekehlen.
Das dauert noch ein Weilchen!
Aber bei dem Ausblick…
Oma ist einfach die Beste!
Sie verwöhnt heut‘ nicht nur das kleine Fräulein,
sondern auch uns: mit Schnitzelweck zum Vesper!
Ein Blitzer? Mitten auf der Skipiste! So was aber auch!
Ist ein witziger Werbegag eines bayerischen Autobauers.
Aktiviere den Blitzer mit der Ski-Karte, flitze vor die Kamera,
keep smiling, und lad‘ Dir später das Bild ausm Internet. Nette Idee!
Und ein kurioser Blickfang auf über 2000 Metern Höhe.
Nach sechseinhalb Stunden auf der Piste tausche ich freiwillig:
Skistiefel gegen Turnschuhe.
Boah, sind die gemütlich.
Spät in der Nacht geht’s nach Hause.
Auf der Rückbank ist’s wieder ruhig.
Aber leer ist sie nicht mehr. Das Fräulein schlummert.
Daheim angekommen, nur noch schnell die Skistiefel zum Trocknen aufgestellt.
Mit Hilfe des kleinen Fräuleins. Das seine Skistiefel – aus Plüsch und besser
für die heimische Piste als für die aus Schnee geeignet – dazu platziert hat.
Schön war’s in den Bergen. Für mich wirkt so ein kleiner Spontan-Trip wie ein Kurzurlaub.
Mein Pulli riecht selbst heute noch nach kalter Winterluft, die Wangen glühen – von der Frischluft,
und ein klitzekleines bisschen auch von der prallen Wintersonne. Jetzt aber schnell ab mit meinen Fotos zu Frau Kännchen, die seit gestern wieder auf ihrem Blog alle vereint, die den 12. des Monats in zwölf Bildern festgehalten haben.
Startet gut in die neue Woche!
Egal, ob Schnee im Sonnenschein oder die ersten Tulpen
Eure Glückshormone tanzen lassen. Hauptsache, sie tanzen!
Eure
katja